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Im Straßenverkehr kommt es oft auf Sekundenbruchteile an. Besonders beim Überholen ist es entscheidend, die Regeln genau zu kennen. Viele Unfälle passieren, weil Autofahrer Verkehrszeichen falsch deuten oder gar nicht beachten. Eine der häufigsten Fragen lautet daher: Welche Fahrzeuge dürfen Sie bei diesem Verkehrszeichen überholen? Genau das klären wir in diesem Artikel – einfach erklärt, gut strukturiert und mit allen relevanten Infos, die auch bei der Führerscheinprüfung helfen können.

Was bedeutet ein Überholverbot genau?

Ein Überholverbot wird durch ein rundes Verkehrszeichen mit zwei Autos dargestellt – ein rotes Auto auf der linken Seite und ein schwarzes Auto auf der rechten Seite. Dieses Schild signalisiert: Ab hier dürfen Sie keine mehrspurigen Kraftfahrzeuge überholen. Das Verbot gilt ab dem Schild und endet erst durch ein Aufhebungszeichen oder eine Kreuzung.

Welche Fahrzeuge sind vom Überholverbot betroffen?

Das Überholverbot richtet sich in erster Linie an Kraftfahrzeuge mit mehreren Rädern, also z. B.:

  • Pkw
  • Lkw
  • Busse
  • Motorräder mit Beiwagen
  • Vans und Kleintransporter

Zweiräder wie normale Motorräder, Mopeds oder Fahrräder dürfen in der Regel weiterhin überholt werden – aber nur, wenn dabei die Sicherheit nicht gefährdet wird und ausreichend Seitenabstand eingehalten wird.

Welche Fahrzeuge dürfen Sie bei diesem Verkehrszeichen trotzdem überholen?

Ein häufiger Irrtum ist, dass gar kein Überholen mehr erlaubt ist. Tatsächlich dürfen Sie in bestimmten Fällen folgende Fahrzeuge weiterhin überholen:

  • Fahrräder
  • Mofas
  • Landwirtschaftliche Fahrzeuge, sofern sie besonders langsam fahren
  • Pferdewagen oder andere von Tieren gezogene Fahrzeuge
  • Einspurige Krafträder (z. B. normale Motorräder), wenn der Überholvorgang gefahrlos möglich ist

Das bedeutet: Wenn Sie z. B. mit dem Auto unterwegs sind und vor Ihnen fährt ein Fahrrad oder ein Traktor mit 25 km/h, dürfen Sie diesen unter Beachtung der Verkehrs- und Sichtverhältnisse überholen – auch im Überholverbot für mehrspurige Fahrzeuge.

Warum gibt es ein Überholverbot?

Das Überholverbot dient der Verkehrssicherheit. Es wird vor allem in Bereichen eingesetzt, wo:

  • Die Sicht eingeschränkt ist (z. B. Kurven, Kuppen)
  • Die Fahrbahn zu schmal ist
  • Fußgänger oder Radfahrer gefährdet werden könnten
  • Baustellen den Verkehrsfluss einschränken

Ziel ist es, Risiken durch Überholmanöver zu minimieren und den Verkehrsfluss sicherer zu gestalten.

Wo findet man dieses Verkehrszeichen besonders häufig?

Das Überholverbot findet man an vielen kritischen Stellen im Straßenverkehr, wie zum Beispiel:

  • Vor Kurven oder hinter Bergkuppen
  • In Baustellenbereichen
  • In Tunneln
  • Auf engen Landstraßen ohne Mittelstreifen
  • In Bereichen mit vielen Radfahrern oder Fußgängern

Besonders wichtig: Auch wenn man selbst denkt, man könne sicher überholen – das Verkehrszeichen geht vor. Wer sich nicht daran hält, riskiert ein Bußgeld oder sogar einen Unfall.

Wie lange gilt das Überholverbot?

Das Überholverbot gilt ab dem Schild bis zu einem der folgenden Punkte:

  • Einem Aufhebungszeichen (gleiches Schild, nur durchgestrichen)
  • Einer Kreuzung oder Einmündung, sofern kein neues Verbotsschild folgt
  • Einem Ende der Gefahrenstelle, wenn dies durch andere Schilder signalisiert wird

Viele Autofahrer vergessen, dass das Verbot nicht automatisch endet, wenn es “sicherer” wirkt – nur ein offizielles Zeichen hebt es auf.

Was passiert bei Missachtung des Überholverbots?

Wer trotz Verbot überholt, muss mit folgenden Strafen rechnen:

  • Bußgeld von mindestens 70 Euro
  • 1 Punkt in Flensburg
  • Bei Gefährdung anderer: bis zu 250 Euro, 2 Punkte und 1 Monat Fahrverbot

Im schlimmsten Fall kann ein riskantes Überholmanöver zu Unfällen mit schweren Folgen führen – mit strafrechtlichen Konsequenzen.

Besondere Regelung: Überholen von Fahrrädern im Überholverbot

Fahrräder dürfen grundsätzlich überholt werden – auch im Überholverbot. Doch es gibt Bedingungen:

  • Mindestens 1,5 Meter Abstand innerorts
  • Mindestens 2 Meter Abstand außerorts
  • Keine Gefährdung oder Behinderung des Radfahrers

Das bedeutet: Ist die Fahrbahn zu schmal oder unübersichtlich, darf auch ein Fahrrad nicht überholt werden, selbst wenn es rechtlich erlaubt wäre. Die Sicherheit hat immer Vorrang.

Was gilt bei mehreren Fahrspuren?

Wenn es zwei oder mehr Fahrspuren in dieselbe Richtung gibt (z. B. auf der Autobahn), ist das Überholverbot nicht immer wirksam. Dort dürfen Sie meist rechts überholen, wenn der Verkehr auf der linken Spur langsamer fährt – z. B. im Stau. Doch Achtung: Das gilt nur bei dichtem Verkehr oder Kolonnenbildung.

Was bedeutet das Überholverbot für Lkw?

Für Lkw über 3,5 Tonnen gibt es häufig eigene Überholverbote, die durch ein spezielles Schild mit einem Lkw-Symbol dargestellt werden. Diese gelten unabhängig von normalen Überholverboten und sind vor allem auf Autobahnen oder zweispurigen Landstraßen zu finden. Auch hier gilt: Bußgelder und Fahrverbote bei Missachtung.

Welche Rolle spielt die Straßenmarkierung?

Auch ohne Verkehrszeichen kann ein Überholverbot durch Straßenmarkierungen angezeigt werden:

  • Durchgezogene Linie: Kein Überholen erlaubt
  • Gestrichelte Linie: Überholen erlaubt, aber nur bei freier Sicht
  • Doppelte Linien (eine durchgezogen, eine gestrichelt): Überholen nur auf der Seite erlaubt, wo die gestrichelte Linie verläuft

Verkehrszeichen und Fahrbahnmarkierungen ergänzen sich, sie widersprechen sich nicht.

Häufige Fehler im Umgang mit dem Verkehrszeichen

Viele Autofahrer machen diese Fehler:

  • Überholen von Motorrädern, obwohl sie einspurig sind
  • Überholen auf engen Landstraßen trotz Gegenverkehr
  • Nichtbeachten von landwirtschaftlichen Fahrzeugen als Ausnahme
  • Fehlende Einhaltung des Sicherheitsabstands beim Überholen von Fahrrädern

Diese Fehler können gefährlich sein und sind in Prüfungen und im Alltag zu vermeiden.

Tipps zum sicheren Überholen bei eingeschränkter Sicht

  • Überholen Sie nur bei freier Sicht und genügend Platz
  • Achten Sie stets auf Verkehrszeichen und Markierungen
  • Halten Sie immer ausreichenden Seitenabstand
  • Verzichten Sie auf das Überholen, wenn Sie unsicher sind
  • Lassen Sie sich nicht von anderen Verkehrsteilnehmern unter Druck setzen

Sicherheit geht immer vor.

Häufig gestellte Fragen

Darf ich einen Traktor im Überholverbot überholen?

Ja, wenn er deutlich langsamer fährt (z. B. 25 km/h), dürfen Sie ihn überholen – vorausgesetzt, die Verkehrslage erlaubt es sicher.

Gilt das Überholverbot auch für Motorräder?

Wenn das Motorrad einspurig ist, darf es überholt werden. Motorräder mit Beiwagen (mehrspurig) dürfen nicht überholt werden.

Wann endet das Überholverbot?

Es endet bei einem Aufhebungszeichen, einer Kreuzung, oder wenn die Gefahr durch ein anderes Schild aufgehoben wurde.

Was ist der Unterschied zwischen einem Überholverbot und einem Überholverbot für Lkw?

Ein allgemeines Überholverbot gilt für alle mehrspurigen Fahrzeuge, das spezielle Lkw-Überholverbot nur für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen.

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